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27.03.2012, 11:15 Uhr | Anna-Karina Neudeck
Podiumsdiskussion zum Lehrerkollaps
„Neue Lehrer braucht das Land“
Man nehme jeden Tag eine Pille aus jener grün-weißen Schachtel. Sei dies doch das letzte Mittel gegen den sich zuspitzenden Pädagogenkollaps, folgt man den Aussagen des Thüringer Lehrerverbandes. Keine Überlastung. Kein Schulstundenausfall. Keine Lehramtsanwärterflucht. Mit der symbolischen Wunderpille hat die Lehrergewerkschaft die Debatte um den Pädagogennotstand in Thüringens Schulen neu entfacht.
Zeulenroda-Triebes - Am Dienstagabend versammelten sich auf Einladung des TLV, der größten Thüringer Lehrergewerkschaft, alle an einem Tisch: Politiker, Pädagogen, Elternsprecher. Was in der Zeulenrodaer Rötleinschule diskutiert wurde, ist unlängst zu einem brisanten Thema avanciert: In Thüringen fehlen zunehmend Lehrer. Auch wenn es einen rechnerischen Überhang an Pädagogen gibt, fehlen sie doch jetzt schon an vielen Stellen. Beispielsweise gibt es an den Regelschulen genügend Personal, an den Grundschulen jedoch herrscht großer Bedarf. Genauso differenziert sieht sich die Lage, betrachtet man die verschiedenen Unterrichtsfächer. Der Vorsitzende des TLV, Rolf Busch, forderte die jährliche Neueinstellung von 500 Lehrern, um dem drohenden massiven Lehrermangel schon jetzt zu begegnen. Bei einem Altersdurchschnitt von 54 Jahren werden in Kürze viele Pädagogen ausscheiden. Die dann benötigten Lehrer werden aber nicht schlagartig zur Verfügung stehen.

 Dies ist aber auch eine Angelegenheit, die Landtagsabgeordneter Volker Emde (CDU) und Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) bewegt. „Ich bin enttäuscht, wie der Koalitionsvertrag vom Kultusministerium umgesetzt wird“, verriet die CDU-Kreisvorsitzende, die dennoch zufrieden auf die in den letzten 20 Jahren geschaffene Schullandschaft in der Region Greiz blickt. Der Landkreis sei Träger von 23 Grundschulen, zehn Regelschulen, vier Gymnasien, zwei Berufsbildenden Schulen und vier Förderschulen, habe bisher rund 125 Millionen Euro investiert und realisiere das Erprobungsmodell „Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule“. Wäre es nur schön, wenn man diese Situation „mit einer ausreichenden Anzahl guter Lehrer untersetzen könnte“, machte Martina Schweinsburg ihrem Wunsch leise Hoffnung.

In der angespannten Personalsituation müsse man Prioritäten setzen, legte sich Volker Emde, Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, fest: „Wir müssen selbstverständlich unser gesamtes Potential nutzen, um einhundert Prozent des Unterrichts sach- und fachgerecht abzudecken. Erst danach könne man über Spielwiesen wie Gemeinsamen Unterricht, Gemeinschaftsschulen und andere Projekte nachdenken, die allesamt zusätzliches Personal erfordern“. Auch könne es nicht sein, dass an unseren Universitäten für teures Geld Fachlehrer ausgebildet werden, für die es keinen Bedarf gibt, während für einige Schulfächer kein Studienangebot vorhanden sei.

Seit Februar ist die Pille für den Pädagogen nun schon auf dem politischen Markt. Die Lehrerschaft freut es. In den nächsten Tagen und Wochen wird der Thüringer Lehrerverband seine Medizin an weiteren Schulen im Freistaat verteilen. Die nächsten Stationen auf der Gesundheitstour für den Thüringer Lehrer sind Arnstadt (29.03.), Apolda (16.04.), Bad Langensalza (17.04.) und Meiningen (18.04.).
aktualisiert von Volker Emde, 16.11.2012, 13:25 Uhr