Umfrage zum Unterrichtsausfall der Landesschülervertretung

28.03.2014

Erfurt - "Früher waren Schüler einmal froh, wenn eine Unterrichtsstunde ausfiel. Heute müssen sie dafür kämpfen, dass ihr Unterricht stattfindet. Dieses Paradoxon haben Kultusminister Matschie und sein Staatssekretär Prof. Dr. Merten zu verantworten", so der Bildungspolitiker Volker Emde zur heute vorgestellten Umfrage der Landesschülervertretung. "Kein Kultusminister in diesem Land hat jemals über mehr Geld verfügt, trotzdem gelingt es ihm nicht, den Unterrichtsausfall wirksam zu bekämpfen. Es reicht eben nicht, möglichst viel Geld ins System zu geben. Die Mittel müssen an der richtigen Stelle ausgegeben werden."

Thüringen gibt im bundesweiten Vergleich das meiste Geld für Bildung aus und hat bundesweit die beste Schüler-Lehrer-Relation. Die von den statistischen Ämtern von Bund und Ländern ermittelten Zahlen weisen Thüringen als das Land mit den höchsten Bildungsinvestitionen pro Schüler bzw. pro Studierenden aus. So liegen die Ausgaben über die Bildungsbereiche von der Grundschule bis zur Hochschule bei jährlich 9900 Euro pro Kopf, während es im bundesweiten Durchschnitt nur 8300 Euro sind.

Emde: "Mit diesen Ressourcen muss es dem Kultusminister möglich sein, eine flächendeckende Unterrichtsabsicherung in Thüringen zu erreichen. Insofern muss auch die Frage erlaubt sein, warum ihm das derzeit nicht gelingt." Bei der Zahl der künftig einzustellenden Lehrer sind sich die großen Fraktionen im Thüringer Landtag einig, dass mit ca. 500 Neueinstellungen pro Jahr der Unterricht abgedeckt werden kann. Emde: "Derzeit ist der Kultusminister aber nicht in der Lage, sein Personal zielgerichtet zur Unterrichtsabsicherung einzusetzen, sondern bedient damit andere Spielwiesen. Statt die Lehrerarbeitszeit mit dem Verfassen von "Bemerkungen zur Lernentwicklung" zu vergeuden, sollte er sich lieber darüber Gedanken machen, wie er die Absicherung des Unterrichts garantieren kann."

Dirk M. Herrmann
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit