Kritik am Kultusministerium

02.07.2014

Erfurt – Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Volker Emde, appelliert in Richtung Kultusministerium, auf neue Vorschriften für Fächer-Kombinationen beim Lehrerstudium vorerst zu verzichten. Zunächst sollten mit den betroffenen Universitäten und deren Fachleuten für Lehrerbildung Gespräche über Möglichkeiten einer an künftigen Bedarfen orientieren Lehrerbildung geführt werden.

„Das Kultusministerium ist gut beraten, sich der Kritik der Uni-Professoren und Studierenden anzunehmen. Dass die Beteiligten von einer Bildungsdiktatur wie zu DDR-Zeiten sprechen, sagt vieles aus. Hier werden gegen Professoren und Studierende Fakten geschaffen statt mit ihnen ernsthaft und auf Augenhöhe über die richtigen Lösungswege nachzudenken“, sagt Emde. Das Kultusministerium will die Zahl der Fächerkombinationen einschränken, die künftige Lehrer in Thüringen studieren können. Die Wissenschaftler kritisieren zudem, dass ihre Einwände an das Ministerium unbeantwortet blieben und alle Planungen ohne die Betroffenen erfolgten.

Der CDU-Bildungspolitiker weiter: „Grundsätzlich begrüßen wir das Anliegen, denn es ist ein vernünftiges Ziel, dass wir in Thüringen die Lehrer ausbilden, die wir auch brauchen.  Lehrer auszubilden, bei denen man von vornherein weiß, dass man sie in den nächsten Jahren nicht einstellen kann und ihnen dann keine Perspektive in Thüringen bieten zu können, beschädigt Bildungsbiographien und Lebensläufe junger Menschen. Ob das Ziel einer stärkeren Bedarfsorientierung unbedingt auf diese Weise, also durch eine Einschränkung der Kombinationsmöglichkeiten der Fächer passieren muss, ist fraglich. Wir plädieren eher dafür, dies in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Hochschulen zu regeln und die Studieninteressierten im Hinblick auf spätere Einstellungschancen zielgerichtet zu beraten.“ 
 
Heiko Senebald
Pressereferent