Emde erneuert Kritik der CDU-Fraktion an Einschulungs- und Einstellungspraxis

11.09.2012

Erfurt – Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, hat die Kritik der CDU an der Einschulungspraxis des Kultusministeriums bekräftigt. „Die überall im Lande zu besichtigen Folgen widerlegen die Einlassungen des Sprechers des Kultusministeriums“, sagte Emde zu Zeitungsberichten von heute. So würden kaum noch Klassen der Schuljahre 1 bis 4 an den Förderzentren gebildet. Mit Blick auf den gemeinsamen Unterricht forderte der Bildungspolitiker, nach dem Wohl der Kinder zu entscheiden, statt mit ideologischen Vorgaben Lehrer und Schulaufsicht unter Druck zu setzen. Auch die Kritik der CDU-Fraktion an der Einstellungspraxis in Thüringen erneuerte er.

Emde betonte, dass auch die CDU am Ziel des gemeinsamen Unterrichts festhält, jedoch auf einer schrittweisen Einführung besteht. „Es ist ganz offensichtlich, dass die Zahl der Gutachten zu dem für das Kind besten Einschulungsort systematisch nach unten gefahren wird. Schon die Anweisung, die verhaltensauffälligen Kinder von diesem Verfahren von vornherein auszuschließen und den Förderbedarf in einer Art Feldversuch zu testen, ist fatal. Das dient im Zweifelsfall weder dem Wohl des Kindes und überfordert oft Lehrer und Mitschüler“, sagte Emde. Ein gelingender gemeinsamer Unterricht setze mehr Person und eine andere räumliche und sachliche Ausstattung voraus. Ergänzend verwies er auf interdisziplinäre Probleme und den Qualifizierungsbedarf.

Zur Einstellungspraxis verwies der Bildungsfachmann der CDU-Fraktion auf die Festlegung, dass eingestelltes Personal in der Regel zunächst den Gemeinschaftsschulen angedient wird. Außerdem hätten diese Schulen prozentual ein doppelt so hohes frei verfügbares Personalbudget als die anderen Schularten. „Es darf in Thüringen keine Schulen erster und zweiter Klasse geben. Die CDU steht für Stetigkeit in der Bildungspolitik und akzeptiert selbstverständlich auch einmal gegründete Gemeinschaftsschulen. Aber jede Schule hat ein gleiches Recht auf eine angemessene Personal- und Sachausstattung“, sagte Emde. Für ihn ist auch die Kritik des Landesrechnungshofs an einer zu hohen Anzahl abgeordneter Lehrer noch nicht aus der Welt. „Die Absicherung des Unterrichts laut Stundentafel muss oberste Priorität haben“, schloss der Abgeordnete.

Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher

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