Emde erfreut über angekündigtes Ende der Dauerreformen an Thüringens Schulen

12.10.2012

Erfurt – „Gute Schule braucht Stetigkeit, Zeit und Ruhe für pädagogisches Arbeiten. Das scheint nun allmählich auch dem Kultusminister zu dämmern.“ Mit diesen Worten hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, trotz einiger Skepsis die Ankündigung Christoph Matschies begrüßt, die Reformphase an den Schulen zu beenden und die Inklusion von Schülern mit Behinderungen mit mehr Augenmaß zu betreiben. Die beständige Behauptung Matschies, er habe einen Reformstau auflösen müssen, wies Emde zurück. „Übernommen hat der SPD-Minister ein Schulsystem, das in allen Leistungsvergleichen zu den besten und sozial durchlässigsten in Deutschland gehörte. Ob er dieses Erbe mehrt oder verspielt, muss sich erst noch zeigen. So müssen zum Beispiel die Hausaufgaben im Personalbereich erledigt werden“, sagte der Bildungspolitiker.

Laut Emde haben die Lehrer unter den Rahmenbedingungen christlich demokratischer Bildungspolitik „einen hervorragenden Leistungsstand erzielen können. Verlässliche Strukturen, die Begegnung mit den Pädagogen auf Augenhöhe und die beständige Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität waren die Mittel, mit denen Thüringen sich im Spitzenquartett der deutschen Länder positionieren konnte; Schritt für Schritt und nicht holterdiepolter. Weit besser als in den allermeisten Ländern ist es uns auch gelungen, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft abzukoppeln. Der Reformfuror der letzten Jahre wurzelt nicht im sachlichen Bedarf, sondern dem Parteiprogramm der SPD“, sagte der Landtagsabgeordnete. Wenn nun wieder Augenmaß und Stetigkeit das Zepter führen sollen, sei das zu begrüßen. Die CDU werde den Kultusminister beim Wort nehmen.

Zugleich bedauerte der Bildungspolitiker, dass es dem Kultusminister offenbar nicht gelungen ist, die vom Finanzministerium 2012 zur Verfügung gestellten Stellen vollständig zu besetzen. Emde bezog sich dabei auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Beate Meißner (Drs. 5/5036). „Offenbar gelingt es dem Kultusminister nicht, genügend Lehrer für den Thüringer Landesdienst zu gewinnen, und zahlreiche Stellen sind nur mit Teilzeitkräften besetzt. Seit langem fordert die CDU attraktive Anstellungsbedingungen für gute Bewerber, also unbefristete Vollzeitstellen und unbürokratischere Einstellungsverfahren“, unterstrichen Meißner und Emde.

Der bildungspolitische Sprecher erneuerte außerdem seine Forderung nach einer passgenaueren Lehrerausbildung an den Hochschulen. „Die Universitäten müssen die Lehrer ausbilden, die das Land braucht und bei der Studienwahlberatung eindeutig über Zukunftschancen der einzelnen Fachrichtungen aufklären“, sagte Emde. Der Minister habe die Kompetenzen dazu in seiner Hand vereint.


Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher