CDU für Ausbau des Ganztagsangebots in ungebundener Form

05.06.2012

Erfurt  – Der bedarfsgerechte Ausbau von Ganztagsangeboten vor allem in der Grundschule und der 5. und 6. Klasse ist Ziel der Thüringer Koalition. Darauf hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, anlässlich der heute vorgestellten Ganztagsschulstudie der Bertelsmann Stiftung hingewiesen. Die Angebote sollen den Schülern nach seinen Worten jedoch in offener und nicht in einer verpflichtenden gebundenen Form zur Verfügung stehen. „Eltern müssen das Recht behalten, zwischen einer ganztägigen Betreuung in der Schule und außerschulischen Angeboten wählen zu können“, sagte Emde.

Thüringen schneidet im Ländervergleich mit seinen Ganztags-angeboten gut ab. 78,6 Prozent der Schulen halten derartige Angebote vor, 52,6 Prozent der Schüler nutzen sie. Gebundene Ganztagsschulen mit einem verpflichtenden Angebot besuchen 12,9 Prozent der Thüringer Schulen. Nach der Thüringer Schulstatistik bieten lediglich 207 der 909 Schulen im Land kein Ganztagsangebot, 527 sind sogenannte offene Ganztagsschulen, 38 teilweise gebundene und 137 voll gebundene Ganztagsschulen. Beispielhaft steht Thüringen mit seinen Schulhorten da, die von zwei Dritteln der Grundschüler besucht werden. Jeder Schüler, für den die Eltern einen Platz wünschen, bekommt einen.

Der bedarfsgerechte Ausbau dieses Angebots ist für Emde untrennbar mit einer angemessenen Unterrichts- und Betreuungsqualität verbunden. Zugleich legt die CDU nach seinen Worten „auf die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern Wert. Vereine, Kirchen, Bibliotheken, Musik- und Kunstschulen, Firmen und örtliche Einrichtungen müssen in das Schulkonzept einbezogen werden und eine garantierte Mitwirkungsmöglichkeit haben. Ganztagsbetreuung bietet viele Chancen, aber die Schulen sollten keine Monopolisten für die Freizeitgestaltung werden und den Eltern ihre Eigenverantwortung auch nicht immer weiter abnehmen“, sagte Emde.

Wichtig ist dem Bildungspolitiker auch die faire Mittelvergabe des Landes für Ganztagsangebote. „Bildungsgerechtigkeit heißt auch, personelle und finanzielle Ressourcen unabhängig von der Schulart bedarfsgerecht zu verteilen. Dafür bieten Sozialraumindizes einen geeigneten Anknüpfungspunkt. Damit wird die Ganztagsbetreuung dort unterstützt, wo sie am nötigsten gebraucht wird“, schloss der Bildungspolitiker.“

Dr. Karl-Eckhard Hahn

Pressesprecher