Primas: Brauchen Regeln für Abschuss von Wölfen mit problematischem Verhalten
„Wir müssen Menschen und Weidetiere vor dem Wolf schützen.“ Mit diesen Worten hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Egon Primas, einen heute beschlossenen Antrag seiner Fraktion begründet. Mit dem einstimmig verabschiedeten Papier „Wolf in Thüringen – Bevölkerung und Weidetiere schützen, Akzeptanzprobleme lösen, Wolfsverordnung vorlegen“ reagiert die CDU-Fraktion auf die schnelle Ausbreitung des Wolfes in Thüringen, die in den letzten Wochen und Monaten den Tod zahlreicher Weidetiere zur Folge hatte. „Wir sehen eine wachsende Sorge vor dem Wolf bei der Bevölkerung, vor allem wenn einzelne Tiere oder Rudel ihre Scheu vor dem Menschen und seinen Siedlungen verlieren. Deshalb dürfen die Menschen und besonders die Weidetierhalter in den ländlichen Gebieten nicht länger allein gelassen werden“, erklärte Primas. Zunächst müsse deshalb umgehend das Wolfsmonitoring intensiviert werden, um schnell belastbare Zahlen zum Wolfsbestand in Thüringen zu bekommen.
„Wir fordern die Landesregierung auf, eine Wolfsverordnung zu erarbeiten, die auch eine sogenannte Schutzjagd ermöglicht. Die Vergrämung und gegebenenfalls auch der Abschuss von Wölfen mit problematischem Verhalten muss klar geregelt werden“, so Primas weiter. Langfristig müsse jedoch auch der europäische Schutzstatus für die Wolfsvorkommen in Deutschland überprüft werden. „Nur so wird es uns dauerhaft gelingen, ein Gleichgewicht zwischen der wachsenden Wolfspopulation, dem Schutz der Wild- und Weidetiere und dem Sicherheitsgefühl der ländlichen Bevölkerung herzustellen“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Die Rückkehr des Wolfes in Deutschland ist das Ergebnis des Naturschutzes. Wolfsrudel breiten sich hierzulande zunehmend und immer schneller aus. Das bleibt nicht ohne Folgen: Im Juli und August 2017 fanden bei Espenfeld und Wölfis in der unmittelbaren Umgebung des Truppenübungsplatzes Ohrdruf Angriffe von Wölfen auf eingekoppelte Weidetiere mit fast 30 Rissopfern statt. Weitere Verdachtsfälle folgten zuletzt am vergangenen Montag, erneut im Umkreis von Wölfis, wo sechs Schafe und zwei Ziegen getötet wurden. “Die Landesregierung muss jetzt unverzüglich alle notwendigen Maßnahmen einleiten, um die Sicherheit der Menschen und den Fortbestand der Weidetierhaltung vollumfänglich zu gewährleisten. Nur so kann eine gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes erreicht werden”, so Primas abschließend.