Erfolgreiche Anwärter brauchen bessere Perspektiven

24.02.2012

Erfurt – Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, hat Verständnis für die Proteste des Thüringer Lehrerverbands gegen die Einstellungspraxis des Kultusministeriums. Emde wirbt für bessere berufliche Perspektiven erfolgreicher Absolventen in Thüringen, erwartet zugleich jedoch, dass das Studienangebot für Lehramtsbewerber besser am absehbaren zukünftigen Bedarf ausgerichtet wird. Sorge bereitet dem Bildungspolitiker, dass trotz der zahlreichen Absolventen die 300 für 2012 finanzierten Stellen nicht besetzt werden können. "Offenbar sind wir mit befristeten Teilzeitstellen im Angestelltenverhältnis nicht konkurrenzfähig", so Emde.

Nach den Worten des Bildungspolitikers "muss jeder Lehramtsstudent an Thüringer Hochschulen, der mit gutem Erfolg das erste Staatsexamen ablegt, auch ein Referendariat ableisten können. All jenen, die das Referendariat mit sehr guten und guten Leistungen absolvieren, muss das Land auch eine angemessene Stelle anbieten." Er forderte das Kultusministerium auf, noch während der Ausbildung aktiv auf die besonders leistungsstarken Referendare zuzugehen. Mit Blick auf die aktuellen Schwierigkeiten, vorhandene Stellen zu besetzen, sagte Emde: "Gute Leute haben immer Alternativen, deshalb muss man werben, und die Bedingungen müssen stimmen." Er erinnerte daran, dass die CDU-Fraktion den Kultusminister im vergangenen Jahr zu einer entsprechenden Schwerpunktsetzung aufgefordert hat, damit aber nicht durchgedrungen ist.

Kritisch beurteilt Emde den Versuch, vorhandene Engpässe über den Ansatz "Geld statt Stellen" auszugleichen. Dieses Instrument sei für Schulen gedacht, die eigenverantwortlich zusätzliche Schwerpunkte setzen wollen. Geld könne aber nicht eine ausreichende Grundausstattung der Schulen mit Planstellen ersetzen. Abschließend schränkte Emde ein, dass das Land selbstverständlich auch in Zukunft "nicht jedem Lehramtsstudierenden alles bieten kann. Entscheidend ist der zukünftige Bedarf, und der muss sich endlich auch im Studienangebot unserer Hochschulen niederschlagen", so Emde wörtlich.

Dr. Karl-Eckhard Hahn

Pressesprecher