Während die Närrinnen und Narren nun ihre roten Pappnasen wieder sorgsam hinter ihrer Bütt verstauen und die karnevalistische Bühne bis zum nächsten Jahr verlassen, packen am Aschermittwoch die Parteien die rhetorische Keule aus. Im Triebeser Hotel „Goldener Löwe“ knöpfte sich gestern der CDU-Ortsverband Zeulenroda-Triebes traditionsgemäß brisante Themen nach gewohnter Art vor. Prost!
Landrätin Martina Schweinsburg nutze ihre Rede, um vor allem die konservativ-besonnene Ausrichtung ihrer Partei hervorzuheben: „Wir haben aktuell 422 Muslime im Landkreis, die bei uns Asyl suchen, was gerade einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung ausmacht“. Die Befürchtung, islamisiert zu werden, ginge bei ihr damit gegen Null. „Kriegsflüchtlinge wollen in Deutschland bestimmt keinen Stress haben. Es geht ums Überwintern, ums nackte Überleben“, wandte sie sich an die Zuhörerschaft, um gleich darauf an die Bürgerversammlung im Herbst vergangenen Jahres in der Zeulenrodaer Stadthalle zu erinnern: „Da war ich stolz zu erleben, wie einzelne Personen aufgestanden sind und in die Runde gefragt haben, ob jemand schon einmal das Wort fremdschämen gehört habe. Da bin ich stolz, meine Lehrzeit in Zeulenroda gemacht zu haben, einem Ort, an dem sich Familien als Betreuer für Asylsuchende gefunden haben, einem Ort, an dem man Mitmenschlichkeit kennt“.
Gewiss wird man auch im nächsten Jahr wieder zusammenfinden, um unter der Moderation des Ortsverbandsvorsitzenden Nils Hammerschmidt von der großen und kleinen Bühne der Politik zu lauschen. Prost!