Deftige Politikkost zum Auftakt der Fastenzeit

Politischer Aschermittwoch in Triebes mit Martina Schweinsburg und Volker Emde

19.02.2015, 12:20 Uhr | Anna-Karina Neudeck | Triebes

Während die Närrinnen und Narren nun ihre roten Pappnasen wieder sorgsam hinter ihrer Bütt verstauen und die karnevalistische Bühne bis zum nächsten Jahr verlassen, packen am Aschermittwoch die Parteien die rhetorische Keule aus. Im Triebeser Hotel „Goldener Löwe“ knöpfte sich gestern der CDU-Ortsverband Zeulenroda-Triebes traditionsgemäß brisante Themen nach gewohnter Art vor. Prost!

Terrorgefahr, eine rot-rot-grüne Landesregierung und keine Wahlen in Sicht und das zum 25. Jubiläum des Politischen Aschermittwochs der Zeulenroda-Triebeser Christdemokraten. Prost! „Das ist schon kurios“, sagte der Landtagsabgeordnete Volker Emde. „Da hat die CDU zwar die Wahl gewonnen und letztlich doch verloren“. Man habe rechts der Mitte einfach zu viel Platz gelassen, sei zu sozialdemokratisiert und habe sich nicht klar zur AfD positioniert, gestand sich der CDU-Mann ein. Stolz sei er dennoch auf das, was man dann in den letzten Monaten geschafft habe. Auf neue Füße gestellt sei die CDU nun wieder mit einer starken Führung versehen. Auch die Rolle der Opposition habe man gut angenommen. Man überspanne den Bogen nicht. Vielmehr bringe man die Regierung durch immer neue Anträge und eigene Ideen voran.

Landrätin Martina Schweinsburg nutze ihre Rede, um vor allem die konservativ-besonnene Ausrichtung ihrer Partei hervorzuheben: „Wir haben aktuell 422 Muslime im Landkreis, die bei uns Asyl suchen, was gerade einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung ausmacht“. Die Befürchtung, islamisiert zu werden, ginge bei ihr damit gegen Null. „Kriegsflüchtlinge wollen in Deutschland bestimmt keinen Stress haben. Es geht ums Überwintern, ums nackte Überleben“, wandte sie sich an die Zuhörerschaft, um gleich darauf an die Bürgerversammlung im Herbst vergangenen Jahres in der Zeulenrodaer Stadthalle zu erinnern: „Da war ich stolz zu erleben, wie einzelne Personen aufgestanden sind und in die Runde gefragt haben, ob jemand schon einmal das Wort fremdschämen gehört habe. Da bin ich stolz, meine Lehrzeit in Zeulenroda gemacht zu haben, einem Ort, an dem sich Familien als Betreuer für Asylsuchende gefunden haben, einem Ort, an dem man Mitmenschlichkeit kennt“.



Gewiss wird man auch im nächsten Jahr wieder zusammenfinden, um unter der Moderation des Ortsverbandsvorsitzenden Nils Hammerschmidt von der großen und kleinen Bühne der Politik zu lauschen. Prost!
aktualisiert von Anna-Karina Neudeck, 18.05.2015, 14:43 Uhr