Er versteht sich als Cheflobbyist für die neuen Bundesländer: Christian Hirte MdB (CDU). Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist Ostbeauftragter der Bundesregierung und der Einladung zum traditionellen Politischen Aschermittwoch in Triebes am Freitagabend (15. März) gern gefolgt.
Hirte, der aus dem Wartburgkreis stammt und dort mit seiner Familie lebt, zog in seiner Rede zu 30 Jahren Deutsche Einheit vor den rund 40 Gästen im Restaurant „Goldener Löwe“ Bilanz: „Insgesamt fällt der Blick positiv aus“, sagte er und gab zu bedenken, dass das heute oft kritisierte Hinterherhinken der neuen Bundesländer nicht auf den vergangenen drei Jahrzehnten basiere, sondern an den 40 Jahren Planwirtschaft zuvor. Zugleich prangerte er an, dass die Linke wie die AfD vermeintliche Unterschiede zwischen Ost und West aus rein ideologischen Gründen thematisierten und damit bewusst eine gesellschaftliche Spaltung provozierten. „Egal, ob in Ost oder West, es kann nie passieren, dass alle im Land gleich sind. Jemanden das zu erzählen, wäre Honig ums Maul schmieren“, konstatierte Hirte und betonte: „Was wir indes tun müssen ist, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben.“ Er sei überzeugt, dass – trotz mancher Fehler, die auch begangen wurden - die Menschen in den neuen Bundesländern positiv auf die vergangenen 30 Jahre zurückblicken und mit Optimismus nach vorn schauen können.
Weiter appellierte Hirte an das Selbstbewusstsein der Leute vor Ort: „In Zeiten, denen wir in hartem Wettbewerb mit anderen Regionen stehen, müssen wir mit Stolz für unsere Heimat eintreten. Und wir müssen insbesondere den jungen Menschen sagen, welche Vorteile es hat, sich für diese Region zu entscheiden.“ Dem stimmten nicht nur die Gäste der Veranstaltung in der anschließenden Diskussion zu, sondern auch der Landtagsabgeordnete und CDU-Ortsvorsitzende von Zeulenroda-Triebes Volker Emde. „Bei all der berechtigten Herangehensweise bleibt es aber wichtig, dass man die Probleme benennt“, sagte Emde und erzählte eine kleine Anekdote davon, wie er mit seiner jüngsten Tochter unlängst vor dem Brandenburger Tor in Berlin stand. „Als ich ihr von der Mauer berichtet habe, war das für sie so, als würde ich ein Geschichtsbuch aufschlagen“, berichtete Emde und hielt fest, wie wichtig es deshalb sei, die jüngere deutsch-deutsche Geschichte, die man selbst erlebt hat, an die nachfolgenden Generationen zu vermitteln.