Am 15. Oktober hatte der CDU Ortsverband Zeulenroda -Triebes öffentlich zum Vortrag zweier hochkompetenter Fachleute aus Wissenschaft und Praxis eingeladen.
Martin Görner von der Thüringer Landesarbeitsgemeinschaft Artenschutz bot den wissenschaftlichen Part zur Situation des Waldes und zu möglichen Handlungsoptionen dar. Karsten Schröder, Leiter des Forstamtes Weida, klärte über die Lage des Baumbestandes in unserer Region auf und legte seine Antworten auf die Klimaveränderungen dar.35 Zuhörer erlebten spannende Vorträge und konnten ihre Fragen stellen. Im Ergebnis des Abends gab es ein eindeutiges Plädoyer für den „Wirtschaftswald“. Gegenüber dem „Urwald“ ist er in der Lage, deutlich mehr Kohlendioxid zu binden. Darüber hinaus liefert er wichtige Rohstoffe und steht den Menschen zur Erholung und Gesunderhaltung zur Verfügung. Laut Görner müssen wir dem vom Menschen „hausgemachten“ Klimawandel aber nicht ohnmächtig gegenüberstehen. Allein natürliche Maßnahmen statt technischer Aufrüstung, könnten die notwendige CO2-Reduzierung in der Luft bewirken. So hat eine aktuelle Studie eines internationalen Forscherteams herausgefunden, dass weltweit 900 Millionen Hektar, ungefähr mit der Fläche der USA vergleichbar, für eine Wiederaufforstung zur Verfügung stehen - davon ein Großteil in großen Industrieländern. Studienleiter T. Crowther, ein Brite, spräche von der „mit Abstand effektivsten Klimaschutz-Option, die wir haben“.
Karsten Schröder erläuterte, dass sich die Situation in unserer Region unterschiedlich darstelle. So sei das Altenburger Land viel stärker von Windbruch und Baumsterben bedroht als das Oberland. Seit Jahren setze man im Forstamtsbereich beim Nachpflanzen auf eine Vielfalt der Baumarten, ganz im Sinne der Frage, welche Bäume die nächsten 100 Jahre gut überstehen werden. Probleme gebe es derzeit mit der Beschaffung von Pflanzgut.
Die Experten waren sich einig, dass circa die Hälfte der geschädigten Flächen auf natürliche Art bewaldet werden. Einigkeit in der Runde gab es auch darüber, dass Windräder im Wald keine vernünftige Lösung darstellen. Sie verbrauchten circa ein Hektar Wald, der Boden werde mit Beton versiegelt und die Schäden für Vogelwelt, Insekten und Fledermäuse seien immens.